Traditioneller Wintermarkt mit Mettenschicht beim historischen Kupferbergwerk in Düppenweiler war wieder gut besucht
Auch beim diesjährigen beim Wintermarkt mit Mettenschicht des Vereins Historisches Kupferbergwerk Düppenweiler – Verein für Heimat und Kultur am 16. und 17. Dezember herrschte wieder Hochbetrieb. Bei regenfreiem Wetter fanden sich samstags- und auch sonntagnachmittags viele Besucher aus nah und fern auf dem Betriebs- und Festgelände zum mitfeiern ein. Nach einer kurzen Begrüßung durch den ersten Vorsitzenden Werner Kockler startete um 16.00 Uhr die von den Litermont-Musikanten musikalisch umrahmte Traditionsveranstaltung mit vielen Imbiss- sowie Getränke- und Geschenkartikelständen. Zunächst erklärte Wenner Kockler die Bergmännische-Pyramide mit den vier einheimischen Hauptfiguren der Pyramide (Töpfer, Bauer, Bergmann und Schwester Blandine) und erläuterte die Bedeutung der Mettenschicht allgemein sowie auch in Düppenweiler. Mit dabei waren Mitglieder der Bergknappschaft in ihren historischen Uniformen und die Bergsänger, die erstmalig das Topstädter Pyramidenlied vortrugen. Dann erfolgte in Anwesenheit der Umweltministerin Petra Berg mit tatkräftiger Unterstützung begeisterter Kinder das traditionelle Anschieben der großen kunstvoll gestalteten Bergmännischen-Pyramide. Anschließend nahm der erste Vorsitzende Werner Kockler die offizielle Eröffnung des Wintermarktes vor. Gegen 17 Uhr ging es dann hinter der Vereinsfahne und einer Bergmannsfahne sowie der von zwei Knappen getragenen St. Barbara-Statue durch den von zahlreichen Schwedenfeuerstationen und Fackeln gekennzeichneten Waldweg zur schmucken hölzernen Berg-Kapelle auf der Anhöhe, wo die Mettenschicht gefeiert wurde. Sie wurde von den Düppenweiler Bergsängern unter Leitung von Erhard Seger, der auch das Trappschlagen ausführte, und dem Jagdhorn-Bläsercorps Mittleres Primstal feierlich umrahmt. Zu Beginn hieß der Vorsitzende Kockler die zahlreichen Teilnehmer sowie die Mitwirkenden willkommen. Sein besonderer Gruß galt der Umweltministerin Petra Berg, Bürgermeister Thomas Collmann, Ortsvorsteher Thomas Ackermann, Pastor Helmut Mohr, dem Präsidenten Bernd Stahl vom Bundesverband der Bergmanns-, Hütten- und Knappenvereine, dem Präsidenten der Saarländischen Berg- und Hüttenarbeitervereine, Bernd Mathieu, sowie Vertreter weiterer bergmännischer und örtlicher Vereine. Die Vereinsmitglieder Karin Molter und Ute Schmidt-Fuchs sowie Präsident Bernd Stahl sprachen entsprechende Gebetstexte. Dann hielt die Umweltministerin Berg ihre, in diesem Jahr dem Namen nach im wahrsten Sinne zutreffende „Berg“predigt, mit passenden Worten. Sie betonte: „Es ist mir eine besondere Ehre, heute im Rahmen der Mettenschicht hier beim historischen Kupferbergwerk Düppenweiler, das dank des Vereins als Bergwerk für die Besucher ausgebaut wurde, die Bergpredigt halten zu dürfen. Bergbau und Stahl haben das Saarland geprägt wie kaum etwas anderes. Ohne den Bergbau würde es das Saarland, wie wir es heute kennen, nicht geben. Den Wohlstand, den viele von uns heute haben, den haben die Bergleute tief unter der Erde für unser Saarland hart erarbeitet. Diese Arbeit war schwer und gefährlich für Leib und Leben. Die Kumpel haben die Arbeit bewältigen können, weil sie geprägt waren von einer Haltung zum Leben und zur Gesellschaft. Ohne den Zusammenhalt unter Tage wäre der Bergbau so nicht möglich gewesen. Zusammenhalt, Vertrauen, Mut und Verlässlichkeit: Diese Werte sind bekannt, erscheinen selbstverständlich, aber vermissen wir diese nicht allzu oft in unserer Gesellschaft. 2012 ist der Bergbau im Saarland zu Ende gegangen. Dieses Ende markiert jedoch auch einen Anfang, den der Transformation. Wir wollen, dass unsere Kinder und Enkelkinder eine gute Zukunft in unserer Heimat haben. Wir brauchen den Zusammenhalt, wir brauchen das Vertrauen und wir brauchen den Mut der Saarländerinnen und Saarländer.“ Des Weiteren sprach sie die Themen Klimaschutz, Zukunft der Stahlindustrie und den Zustand des Waldes ein. Pastor Helmut Mohr ging auf die Heilige Barbara als Schutzpatronin der Bergleute ein, zu der diese vor der Einfahrt in den Schacht beteten. So bat auch er sie um ihre Fürsprache für Gottes Segen. Nach diesen besinnlichen Worten schloss die Mettenschicht mit den Liedern wie Hanne Hallers „Vater unser“ und dem Steigerlied, vorgetragen von den Bergsängern, und Klängen des Bläsercorps. Danach begaben sich alle zurück zum Wintermarkt auf der Festwiese, wo noch lange ausgiebig weitergefeiert wurde. Auch sonntags nachmittags ging es fröhlich weiter. Der evangelische Bläserchor Dirmingen spielte zur Unterhaltung auf. Mit viel Freude empfingen die kleinen Festbesucher, die am neuen Backhaus der Weihnachtsbäckerei ihren Spaß hatten, den Nikolaus der mit einer von zwei Eseln gezogenen Kutsche vorbeikam. Mit einem Abschluss-Singen endete um 20 Uhr die Veranstaltung, mit deren Verlauf der Vereinsvorsitzende Kockler und seine Kolleginnen und Kollegen sehr zufrieden waren.
Fotos:
1) Nach der Mettenschicht: Der Vereinsvorsitzende Werner Kockler (Mitte) mit dem BV-Präsidenten Bernd Stahl (links), der Umweltministerin Petra Berg als Schirmherrin (2.v.l.), Bürgermeister Thomas Collmann (2.v.r.) und Vorstandsmitglied Günter Fuchs (rechts)
2) Der Vorsitzende Kockler bei der Begrüßung von Pastor Helmut Mohr und anderen
3) Die Bergsänger unter Leitung von Erhard Seger verschönerten die Mettenschicht mit ihrem Gesang
4) Mitglieder der Bergknappschaft in historischen Uniformen