Eine gelungene Skulptur des einheimischen Künstlers Eberhard Killgus unterstreicht die Verbundenheit der Gemeinde Beckingen mit dem Schraubenwerk

Beckingen ist nun um ein Stück Kulturgut reicher, denn sieben mächtige bunte  Schrauben, die bei Dunkelheit  angestrahlt werden, stehen nun an der Ecke  Bahnhofstraße/Talstraße direkt an der Fabrikmauer als ins Auge fallende Skulptur. Sie ist ein anlässlich des 150jährigen Jubiläums der Schraubenwerke Karcher, heute Nedschroef,  versprochenes Geschenk der Gemeinde Beckingen. Geschaffen wurde das durch die Stiftung Beckinger Kulturbesitz finanzierte Werk  von dem einheimischen Künstler Eberhard Killguss. Zur offiziellen Einweihung des einzigartigen Kunstwerks konnte Bürgermeister Thomas Collmann neben Killguss, dessen tiefe Verbundenheit mit dem Ort er unterstrich, auch zahlreiche Gäste, darunter Vertreter der Firma Nedschroef und der politischen Gremien, begrüßen.  In seiner Rede betonte Collmann: „Was wir heute gemeinsam hier erleben, ist mehr als nur die Einweihung einer Skulptur – es ist die Würdigung eines wichtigen Teils unserer Ortsgeschichte und industriellen Tradition. Hier an der Ecke, vor den Hallen der Firma Nedschroef,  wird mit dieser  von dem renommierten Beckinger Künstler Killguss entworfenen Schrauben-Skulptur die Vergangenheit und die Zukunft Beckingens auf künstlerische Weise vereint. Sie symbolisiert die jahrzehntelange Tradition der Schraubenfertigung an diesem Standort, die weit in die Geschichte unseres Dorfes zurückreicht. Früher war es die Schraubenfabrik Karcher, die hier den Grundstein legte. Heute gehört der Standort der Firma Nedschroef, die die Schraubenfertigung fortführt und Beckingen als Produktionsstätte fest in ihre Unternehmenskultur eingebunden hat. Die Schrauben der Skulptur stehen für diese Kontinuität und die Bedeutung er Schraubenproduktion für unseren Ort, ohne dabei die Wurzeln dieser Geschichte zu vergessen. Dass das Kunstwerk von einem Künstler aus Beckingen  geschaffen wurde, macht diesen Moment noch bedeutungsvoller. Die monumentale Stahlskulptur erinnert uns daran, wie sehr die Arbeit, die hier über die Jahre geleistet wurde, unsere Gemeinschaft geprägt hat. Sie steht für die Menschen, die mit ihrer Hingabe und ihrem handwerklichem Können diese Tradition aufgebaut haben und bis heute weiterführen. Dieses Kunstwerk wird das Ortsbild bereichern und die enge Verbindung zwischen Industrie, Kunst und Gemeinschaft sichtbar machen.“  Der Bürgermeister bedankte sich bei dem Künstler für das gelungene Werk: „Eberhard, du hast mit deiner Kunst dem industriellen Erbe Beckingens ein kraftvolles Denkmal gesetzt. Deine sieben Schrauben werden von nun an ein sichtbares Zeichen  unserer Geschichte und zugleich ein Symbol für die Zukunft des Ortes sein.“  Dankesworte galten ebenso der Firma Nedschroef, die nicht nur ein wichtiger Teil dieser Tradition sei, sondern auch bei der Verwirklichung des Projekts mitgewirkt habe sowie allen anderen Beteiligten. Geschäftsführer Jörg Bosch befand in seinem Grußwort: „Heute ist ein besonderer Tag in der Geschichte der Nedschroef Beckingen GmbH. Wir haben die große Ehre und Freude, das Kunstwerk, das uns die Gemeinde anlässlich unseres Jubiläums geschenkt hat, offiziell in Empfang zu nehmen. Es ist ein sehr außergewöhnliches Geschenk. Besonders freut es mich, dass sich die Gemeinde auch bei der Auswahl des ausführenden Künstlers für einen einheimischen entschieden hat, der mit seinen Werken den öffentlichen Raum im Saarland geprägt hat.“ Dann wandte er sich an den Künstler  Killguss: „Es ist sehr schön, dass sie nun die Geschichte unseres Werkes in Kunst übersetzt haben. Sie haben zu der Skulptur gesagt, sie symbolisiere in Größe und Farbe die wechselvolle Geschichte der ehemaligen Karcher Schraubenwerke, der heutigen Nedschroef Beckingen GmbH. Wechselvoll  waren die  nunmehr 155 Jahre unseres Werkes in der Tat, denn wir haben Höhen und Tiefen erlebt. Wir haben uns stets weiterentwickelt, Innovationen vorangetrieben, für unseren Standort gekämpft und auch in schwierigen Zeiten zusammengehalten. Heute sind wir Teil der internationalen Nedschroef-Gruppe, aber unsere Wurzeln bleiben immer in Beckingen. Die Tatsache, dass wir heute hier stehen und das beeindruckende Kunstwerk betrachten dürfen, zeigt, dass diese Verbundenheit auch von der Gemeinde erwidert wird.“ Weiter führte der Geschäftsführer aus: „ Eberhard Killguss gibt uns nicht vor, wie wir sein Werk  interpretieren sollen, sondern lädt uns ein, uns mit seinem Werk auseinanderzusetzen und dadurch die Welt mit neuen Augen zu sehen. Für uns symbolisiert dieses Kunstwerk über die Geschichte des Werkes hinaus auch die Verbundenheit unseres Unternehmens mit der Gemeinde. Es erinnert uns daran, dass unsere Erfolge nicht nur durch Fleiß und Zielstrebigkeit möglich waren, sondern auch durch die Unterstützung und das Vertrauen, das uns die Gemeinde entgegengebracht hat. Natürlich möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass die Errichtung des Kunstwerks fünf Jahre gedauert hat. Nach vielen Besprechungen, Papierkram, Überlegungen zum perfekten Standort und inzwischen auch einem Künstleratelier in unseren Hallen, können wir das fertige Werk bewundern. Natürlich haben wir alle den Moment herbeigesehnt, in dem die Planungsphase abgeschlossen war und die Realisierung beginnen konnte. Wer hätte gedacht, dass Kunst auch Durchhaltevermögen braucht?“ Abschließend bedankte sich Bosch bei dem Künstler Killguss,  der Gemeinde, der Stiftung Kulturbesitz und allen, die zur Entstehung des Kunstwerks beigetragen haben. „Ihr habt damit ein Zeichen der Wertschätzung und Anerkennung gesetzt, das uns alle bei Nedschroef sehr bewegt.“  Es folgte ein Umtrunk, bei dem auf die sehr gelungene Skulptur angestoßen wurde.

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 Blick auf die imposante Schrauben-Skulptur, die   Bürgermeister Thomas Collmann, der Künstler Eckhard Killguss, der frühere Saarlouiser Nedschroef-Geschäftsführer Stefan Tils, der Beckinger Nedschroef-Geschäftsführer Jörg Bosch, Produktionsleiter Christian Hewer und der Betriebsratsvorsitzende Gerfried Lauer (von rechts) präsentieren.

Foto/Text: nb